Haushaltsnahe Dienstleistungen
Der Markt für Haushaltsdienste bzw. haushaltsnahe Dienstleistungen ist ein starker Wachstumsmarkt und wird sich in den nächsten Jahren rasant entwickeln. Rund 12 % der Haushalte (ca. 4,9 Mio. Haushalte) in Deutschland nehmen derzeit haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch. Pro Woche im Durchschnitt von 4,5 Stunden. Allerdings findet fast 2/3 in Schwarzarbeit statt, so dass aktuell nur gut 1,68 Mio. Haushalte (4,1 %) legale haushaltsnahe Dienstleistungen in Deutschland nutzen.
Was sind haushaltsnahe Dienstleistungen?
- Unter dem Begriff der „haushaltsnahen Dienstleistungen“ versteht man Dienstleistungen die in der oder ausgehend von der Wohnung privater Haushalte gegen Entgelt von haushaltsfremden Personen erbracht werden und Entlastung im familiären Alltag des Privathaushaltes schaffen.
- Es handelt sich um Tätigkeiten, die prinzipiell auch von Nutzerinnen und Nutzern selbst erbracht werden könnten bzw. traditionell in Eigenarbeit erbracht werden.
- Hierzu gehören u.a. Putzen, Waschen, Einkaufen, Bügeln, Wohnungsbetreuung sowie Hausmeisterdienste wie kleinere Reparaturen, Gartenarbeiten oder Reinigungstätigkeiten auf dem und außerhalb des Grundstücks.
Die haushaltsnahen Dienstleistungen werden in Deutschland von rund 2.500 spezialisierten Dienstleistungsunternehmen, etwa 8.000 Soloselbstständigen (Kleingewerbetreibende) und 234.000 Minijobbern ausgeführt denen rund 800.000 illegal Beschäftige gegenüberstehen. In den rund 2.500 spezialisierten Dienstleistungsunternehmen arbeiten rund 25.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und Minijobber. Davon befinden sich ca. 15.000 Beschäftigte in einem vollzeitäquivalenten Beschäftigungsverhältnis.
Zentrales Motiv für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen ist aus Sicht des Nachfragers, mehr Zeit zu haben: erstens für die Familie, zweitens für sich selbst und drittens für den Beruf. Haushaltsnahe Dienstleistungen unterstützen somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ermöglichen individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für die gewonnene (Frei-)Zeit. Auch bei der Rückkehr in den Beruf nach längerer familienbedingter Erwerbsunterbrechung besteht für einen gelingenden Übergang ein Unterstützungsbedarf an Zeit und Infrastruktur, der durch die Verfügbarkeit haushaltsnaher Dienstleistungen erfüllt werden kann. Haushaltsnahe Dienstleistungen können an den Knotenpunkten der Erwerbsbiografie helfen, dass Übergänge gelingen und nicht zu Brüchen und späteren Armutsrisiken führen.
Die wichtigsten Auswahlkriterien für die Auswahl eines Anbieters sind die Vertrauenswürdigkeit (50 %), z. B. dass man der Putzhilfe ohne Bedenken den Wohnungsschlüssel geben kann, gefolgt von der Zuverlässigkeit (24 %). Ein günstiger Preis (3 %) spielt eher eine untergeordnete Rolle bei der Auswahl des Anbieters.
- Bevölkerung insgesamt
- Personen, die zurzeit bezahlte Hilfe in Anspruch nehmen
- Potenzielle Nutzer*
* Potenzielle Nutzer: Personen, die bezahlte Hilfe im Haushalt schon einmal genutzt haben und Personen, für die Nutzung in Frage käme
Vertrauenswürdigkeit, dass man ihr z.B. ohne Benden den Wohnungsschlüssel geben kann
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Zuverlässigkeit, dass man sich darauf verlassen kann, dass die Putzfrau regelmäßig und pünktlich kommt
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Günstiger Preis
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Dass sie sorgfältig arbeitet
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Dass sie mir von Freunden oder Bekannten empfohlen wurde
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Dass für Ersatz gesorgt ist, wenn die Putzfrau ausfällt, z.B. wenn sie krank ist
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Für die Haushalte mit Haushaltshilfe sind vor allem angebotsinduzierte Ursachen der Hauptgrund für Schwarzarbeit. Über zwei Drittel der Haushalte, die derzeit ihre Haushaltshilfe schwarz beschäftigen, nennen als Grund den Wunsch der Anbieter. Fehlendes Wissen über die Anmeldemodalitäten und die Furcht vor Bürokratie nennen immerhin 60 %. Den Preisvorteil sieht noch knapp die Hälfte der Befragten als Ursache. Aus Sicht der Gesamtbevölkerung ergibt sich eine andere Reihenfolge: Vor allem die günstigeren Kosten der Schwarzarbeit sind für sie ausschlaggebend (63 %), gefolgt von dem Wunsch der Anbieter zu Schwarzarbeit (57 %). Haushaltshilfen werden vor allem deshalb nicht angemeldet, weil die Anbieter dies so wünschen. Der Preisvorteil zu legaler Beschäftigung ist zwar relevant aber nicht dominant. Zudem spielt die gesellschaftliche Akzeptanz und Verbreitung der Schwarzarbeit eine große Rolle, ebenso wie die Unkenntnis der Haushalte bzgl. der Modalitäten einer rechtmäßigen Anmeldung. Eine Vielzahl der Haushalte scheut die Arbeitgeberrolle.
- Bevölkerung insgesamt
- Personen, die zurzeit bezahlte Hilfe in Anspruch nehmen und diese ausschließlich bar bezahlen
Praktische, finanzielle Gründe: Wenn man eine Haushaltshilfe schwarz beschäftigt, ist das billiger
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...Es ist weniger kompliziert, wenn man sich nicht um die Anmeldung und den anderen Papierkram kümmern muss
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...Man hat weniger Pflichten, muss z.B. keine Kündigungsfristen einhalten
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Gesellschaftliche Realität: Viele Haushaltshilfen wollen nur schwarz arbeiten
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...Das machen viele so, das ist weit verbreitet
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...Viele Leute wissen gar nicht, dasss man eine Haushaltshilfe anmelden muss
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Der größte Störfaktor bei der Nutzung haushaltsnaher Dienstleistungen ist aus Kundensicht der Ausfall der Haushaltshilfe, z. B. wegen Krankheit. Fast jeder vierte derzeitige Nutzer (24 %) hat diese Erfahrung schon selbst gemacht und als ärgerlich empfunden. Nur 15 % der derzeitigen Nutzer haben sich schon einmal darüber geärgert, dass die Haushaltshilfe nicht sorgfältig gearbeitet hat, über Unpünktlichkeit und Neugier haben sich noch weniger (8 % bzw. 6 %) entrüstet.
- Von den Personen, die derzeit eine bezahlte Hilfe in Anspruch nehmen, nennen als besonders problematisch oder ärgerlich
Es ist schwierig, einen Ersatz zu finden, wenn sie krank ist oder aus anderen Gründen nicht kann
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Die Haushaltshilfe erledigt ihre Aufgabe nicht richtig, sie ist z.B. nicht sorgfältig oder gewissenhaft
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Die Haushaltshilfe kommt öfter unpünktlich oder gar nicht
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Die Haushaltshilfe ist sehr neugierig. Man kann keine Briefe und Rechnungen offen herumliegen lassen.
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Sie weiß nicht, wie die Arbeit geht, z.B. wie man bügelt oder richtig Fenster putzt
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Man kann ihr nicht vertrauen, es fehlen z.B. manchmal Dinge
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Nichts davon
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